PRINOTH LEITWOLF und Segelboot
Interview mit Ben Bildstein
Im Gespräch erzählt der Olympiasegler Ben Bildstein von einer etwas anderen Auszeit vom Segelsport, die ihm so schnell keiner nachmacht. Er schildert uns wie seine Liebe zum Pistenfahrzeugfahren und vor allem zum LEITWOLF entstanden ist.
Wie kam es, dass du dich als Profisegler dazu entschieden hast, das Segelboot gegen eine Pistenraupe einzutauschen?
Angefangen hat alles im Kindesalter, als ich im Skiurlaub mit der Familie krank wurde und nicht Skifahren konnte. Mein Vater hatte Mitleid mit mir und organisierte so für mich beim Betriebsleiter des Skigebiets eine Fahrt in einer LH500 Pistenraupe. Damit hat meine Leidenschaft für die Fahrzeuge angefangen. Neben dem Spitzensport habe ich dann öfters am Abend die Pisten in dem kleinen Skigebiet Schneiderkopf präpariert. Es hat mich dann aber gereizt mit den richtig großen, modernen Maschinen im hochalpinen Gelände zu fahren, weshalb ich nun in Lech am Arlberg tätig bin.
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen beiden Tätigkeiten?
Es gibt erstaunlich viele Parallelen. Die erste ist natürlich, dass man dort ein Segelboot steuert und hier ein Pistenfahrzeug, aber es geht immer um dieses gezielte Steuern und immer darum das Beste zu geben, also auch die bestmögliche Piste zu präparieren. Ich höre erst auf, wenn ich mit dem Ergebnis zu 100 Prozent zufrieden bin. Der größte Unterschied ist, dass man beim Segel-Wettkampf auf den Punkt genau abliefern muss, beim Fahren der Pistenraupe hingegen kann man sich mehr Zeit lassen bis man das perfekte Ergebnis erreicht hat. In beiden Bereichen ist es so, dass es immer Veränderungen gibt. Der Segelsport sowie die Pistenpräparierung verändern sich laufend. Auch muss man sowohl eine Maschine als auch ein Boot pflegen und Teile austauschen, damit man sie zu Bestleistungen führen kann.
Was gefällt dir an der Arbeit als Pistenfahrzeugfahrer besonders?
Ich mag am liebsten das Verschieben großer Schneemengen und das Präparieren von Schlüsselstellen sowie den Aufbau neuer Pisten oder ihre Verbreiterung. Was mir auch sehr taugt ist die Kraft der Pistenraupe.
Wie sieht ein normaler Arbeitsalltag bei dir aus?
Einen normalen Arbeitsalltag gibt es eigentlich nicht, da die unterschiedlichen Schneebedingungen den Alltag verändern. Ein Standardalltag sieht bei mit ungefähr so aus, dass ich um 8 Uhr aufstehe, frühstücke und bis mittags Sport mache (eine Skitour oder Skifahren und Krafttraining), dann esse ich und mache einen Powernap. Um 16.30 Uhr habe ich eine Einsatzbesprechung mit den anderen Fahrern, bei der es darum geht, wer welche Pisten präpariert und welche zusätzlichen Arbeiten anfallen. Um 17 Uhr geht’s los mit der Pistenpräparierung, die um spätestens 3 Uhr morgens endet, außer natürlich es gibt Schneefall.
Wirst du in Zukunft öfter eine Auszeit vom Segeln nehmen, um Pistenraupen zu fahren?
Es war eine relativ besondere Aktion, die ich da heuer gemacht habe – als Spitzensportler fünf Monate auszusteigen. Normalerweise trainiert man durch. Bis 2024 wird es sich nicht nochmal ausgehen einen vollen Winter Pistenraupe zu fahren. Die Konzentration liegt jetzt auf den nächsten Olympischen Spielen, bei denen wir eine Medaille holen wollen.
Lassen sich der Spitzensport und die Arbeit als Pistenfahrzeugfahrer gut vereinbaren? Bleibt da noch Zeit für Freunde und Familie?
Das größte Problem ist die Zeit. Die fehlende Zeit, wenn man zwei Jobs gleichzeitig betreibt. 24 Stunden sind zu kurz, wenn man trainieren und sich fit halten will im Winter und neun Stunden Pistenraupe fährt. Vor allem der Schlaf leidet darunter. Vom Sozialen her hat es recht gut funktioniert, weil ich das Glück habe, dass mein Umfeld sportlich ist und mich auch am Arlberg besuchen kommt und mit mir Skifahren geht. Meinen freien Tag pro Woche verbringe ich dann am Abend auch mit Freunden. Eine Herausforderung war die scharfe Zeitstruktur, die nur mit viel Disziplin zu lösen war. Aber alles in allem hat es gut funktioniert.
Du bist hauptsächlich mit dem LEITWOLF unterwegs. Worin siehst du die Besonderheiten dieses Modells?
Ich muss sagen, dass der LEITWOLF mein Lieblingsmodell ist. Ich schätze extrem die Fahrerposition und auch das Lenksystem von PRINOTH. Tatsächlich fahre ich lieber mit dem Pistenfahrzeug als mit meinem eigenen Auto, da der Lenkkomfort einfach größer ist. Auch mit der Fräse komme ich gut zurecht, da man auf relativ einfache Art zu einer guten Piste kommt. PRINOTH bringt es also auch mit der Fräse auf den Punkt.
Hattest du schon die Möglichkeit den neuen LEITWOLF zu testen?
Leider nein, wir haben in Lech noch keinen neuen LEITWOLF, aber Oberlech hat einen. Es würde mich reizen, damit zu fahren. Er wirkt sehr kraftvoll und hinterlässt eine richtig gute Piste. Laut meiner Beobachtung hat PRINOTH mit dem neuen LEITWOLF nochmal ein Schritt nach vorne gemacht.